Распечатать страницу | Назад к предыдущей теме
Название форумаНовая Хронология
Название темыГороскоп
URL темыhttps://chronologia.org/dc/dcboard.php?az=show_topic&forum=263&topic_id=54516&mesg_id=57373
57373, Гороскоп
Послано КБН, 28-09-2018 19:50
По ссылке https://www.persee.fr/doc/scrip_0036-9772_2005_num_59_2_4211 размещена статья (можно просмотреть или скачать в pdf): Duits Rembrandt. Celestial Transmissions. An Iconographical Classification of Constellation Cycles in Manuscripts (8th15th
Centuries). In: Scriptorium, Tome 59 n°2, 2005. pp. 147-202.

На стр. 151 по ссылке 21 указано: "Ms. Boulogne BM 188. See G. Thiele, Antike Himmelsbilder, pp. 82-83; A. W. Byvanck,
« Hugo de Groot », p. 214; and Anton von Euw, Aratea. Sternenhimmel in Antike und Mittelalter,
Cologne, 1987, esp. p. 5".

На стр. 184 также упоминается гороскоп и дается ряд ссылок на другие издания (частично повторяет предыдущую приведенную цитату): "Boulogne BM 188 (905, Reims St Bertin): 20v - 30r.
Omissions: Lepus as an independent constellation
Literature: G. Thiele, Antike Himmelsbilder, pp. 82-83; A. W. Byvanck, « Hugo de Groot », p.
214;: B. Munk Olsen, L'E´tude des auteurs classiques, I, pp. 403-409; Anton von Euw, Aratea.
Sternenhimmel in Antike und Mittelalter, Cologne 1987; M. Haffner, Ein antiker Sternbilderzyklus".

В книге "Antike Himmelsbilder" (1898) содержится информация про последний, в сообщении Елены и Вашем, гороскоп: "Die Boulogner Handschrift. In augenscheinlichem Zusammenhange mit dem Vossianus steht die Handschrift der Stadt-Bibliothek zu Boulogne-sur-mer No. 188: diese war mir bekannt aus Bethe's Nachrichten, die auf Mitteilungen von Giemen beruhten, so- dann aus zwei Bildorproben in der _ Palaeographieal Society" Taf. 56 (II), ferner aus der Beschreibung und Collation von Dahms in den Jahrbüchern für Philologie 1869 (94) S. 269. Die beiden Abbildungen in der »Palneogrnphical-Society* belehrten mich sofort, dass der Boulogner Codex ein Apographum des Vossianus oder dessen Vorlage sein müsse, aus dem möglicherweise eine Ergänzung der verstümmelten Bilderreihe der besseren Hand- Bchrift zu erwarten war. Nachdem ich vom Minister des öffentlichen Unterrichts von Frankreich die Erlaubnis erhalten hatte, dass die kostbare Handschrift auf einige Wochen nach München geschickt wurde, fand ich meine Vermutung auf das überraschendste bestätigt.

Der Codex von Boulogne-sur-mer, Bibl. municipale /S8, in Quarto. aus dem Kloster St. Bertini. ist ein Sammelband von 33 Blattern, von einer Hand in schöner Unciale (gemischt mit einzelnen Wörtern in Capitalis rustica) des X./XI. Jahrhunderts geschrieben. Blatt 1—19 enthalten Kalender, Osterberechnungen. Verzeichnis der Unglückstage, Epaktentafeln, aus denen zu lesen ist, dass die Handschrift nicht vor dem Jahre 905. das bei den Berechnungen immer als praesens annus angenommen wird, entstanden ist, Natürlich hindert das nicht eine spätere Entstehung, da diese Daten erfahrungsgemäß oft ohne Umrechnung mit über- nommen werden. — fol. 20 r steht eine bunte Himmelskarte vou der Art der im Ab- schnitt E reproduzierten, mit sämtlichen Sternbildern, den Wendekreisen und dem Zodiakos, fol. 20 v zwei Bilder und Germanicus' Aratea V. 1—34, 36—39, fol. 21 r wiederum zwei Bilder und Germanicus" Aratea V. 10—61, 90—9"», 71—74 u. s. w., meist zwei Bilder auf einer Seite. Dieselben verteilen sich folgendermassen : ') fol. 20 r Himmelskarte, 20 v Ju- piter, Arctoe et Draco, 21 r Engonasin, Corona, 21 v Ophiuchus. Arctophylax, 22 r Virgo. Leo, 23 r Auriga, Taurus, 23 T Cepheus. Cassiepeia, 24 r Andromeda, Equus, 24 T Aries, Deltoton, 25 * Pisces, Perseua, 25 1 Pleiades, Lyra. 26 r Olor, Amiarius, 26 v Capricornus, Sagittarius, 27 r Aquilo, Delphinus, 27 v Orion cum lepore. Sirius, 28 r Eridanus, Piscis NotiuB, 29 r Thuribulum, Centaurus cum Corona, 29 v Hydra, Procyon, Planetae , 30 r Sphaerae omnes, 32 v Sol. Luna. J )
Der ganze Text ist fortlaufend, dicht gedrangt, geschrieben und steht regel- mässig auf der rechten Hälft« jeder der in zwei Kolumnen geteilten Seiten, auf der linken je zwei Bilder, auf 29 v drei, weil der Kaum dem Schreiber zu eng wurde. Die genaue Übereinstimmung zwischen Bildern und Text-Anordnung, die im Leidensis angestrebt wurde, ist hier aufgegeben worden, aber dieselben Avienusverse sind interpoliert; nur da. wo im Leidensis das 15. Blatt leer geltlieben ist und V. 142- 46 fehlen, ist hier keine Lücke, sondern es stehen da 142, 145—46, ein Plus, das den Gedanken an einen gemeinsamen Archetypus nahelegen könnte.
An und für sich wäre es ja ziemlich gleichgültig, ob der Bononiensis eine Copie aus dem LeidensiB direkt ist oder beide aus einer älteren Handschrift stammen, denn der Wert deB Bononiensis würde dadurch kaum erhöht werden ; die Beantwortung der Frage ist nur darum wichtig, weil dadurch die Entstehung der eigentümlichen Textredaktion Tür die Bilderreihe in eine frühere Zeit hinaufgerüekt würde. Da für die Entscheidung der Frage da« nächstliegende Hilfsmittel der Text pellet ist, so verglich ich die Collation von Daums (Jahrb. für Phil. 1860, S. 26» ff.) mit dem Texte des Vossianus 1 ), und es ergab sich, dass ausser ortho- graphischen Differenzen (Myrtilus-Mirtilus) und einem Versehen des Bononiensis (234 signo — motu) der Text, übrigens gleich schlecht, in beiden Handschriften ganz genau Ubereinstimmt. Deswegen wäre freilich doch die Annahme eines gemeinsamen Archetypus nicht ganz abzu- weisen, da bei schlechten Texten dies Verhältnis ganz gewöhnlich ist. Auch könnte für jene Annahme sprechen, dass die Sternkarte, vielleicht auch das Bild der Luna, ferner die vier Zeichnungen um das Planetarinm vom Bononiensis allein geboten werden. Aber diese Dinge haben keine starke Beweiskraft. Der Redaktor des Bononiensis benutzte noch andere astrono- mische Codices, und da die Sternkarten auch sonst ihre eigentümliche bildliche Tradition haben, die mit den Typeu der Sternbilderreihe nicht stimmt, so kann ebensogut auch fol. 20 r noch aus einem andern Codex stammen, ja selbst die Luna, obwohl sie in dem verstümmelten Vossianus immerhin noch Platz auf einem der fehlenden Blätter gefunden haben würde, kann mit Sol zusammen als eine im IX. Jahrhundert sehr geläufige Dar- stellung aus anderer Quelle eingesetzt sein. Kür mich sind aber folgende Punkte ausschlag- gebend. Die Manier, wie die Verse des Textes in beiden Handschriften zusammengestellt sind, dürfte schwerlich in hohes Altertum zurückgehen; andererseits verrät dieselbe doch auch eine ausgedehnte Beschäftigung mit Avienus und Gerraanicus, die auch ein gewisses Verständnis der Dichter voraussetzt: das fand aber in Nordostfrankreich, woher beide Hand- schriften ohne Zweifel stammen (der Vossianus ist aus Gent), erst wieder im karolingischen Zeitalter statt. Es spricht auch die Subseription, die sich im Bononiensis genau wiederfindet, für diese Zeit eher als für das VII. oder VI. Jahrhundert, Ausserdem ist an den Details der Bilder bis auf die kleinsten Falten der Gewänder nirgends im Bononiensis ein Plus zu bemerken, sondern entweder blosse Vergrößerung oder mühsame Copie.
Entscheidend aber ist das dargelegte Verhältnis der am Schluss des folgenden Ab- schnittes abgedruckten Texte der Planetarien. In derjenigen des Vossianus (vergl. den Text u. Tf. VII) schliesst die Beschreibung des Saturn mit den Worten: id est partibus CXX a sole distans. Der Bononiensis hat: id est partibus CXX a sole distans latitudine: das an dieser Stelle ganz unverständliche latitudine gehört aber vielmehr zum Bilde desJupiter: Stella Jovis percurrit annis XII latitudinem zodiaci. Da das „latitudiuem" an der Jupiterbahn entlang ge- schrieben, im Vossianus zufällig gleich auf das .distans" der sie kreuzenden Saturnbahn schein- bar folgt, irrte der Schreiber des Bononiensis ab. Hier zeigt der Text ganz evident, wie der Bondhiensis sich an das Planetarium des Vossianus hielt. — Jedenfalls aber bietet die Boulogner Handschrift, da sie die im Vossianus ausgeschnittenen Blätter ersetzt, eine wortvolle Ausfüllung der Lücken desselben, und wir haben daher folgende Bilderreihe als den ursprünglichen Bestand herzustellen: Jupiter, Arctoe et Draco, Engonasin, Corona, Ophiuehus, Arctophylax, Virgo, Gemini, Cancer, Leo, Auriga, Tamms, Cepheus, Cassiepia, Andromeda. Equus, Aries, Deltoton, Pisces, Perseus, Pliades, Lyra, Olor, Aquarius, Capricornus, Sagittarius, Aquila. Delphinus, Orion cum Lepore, Sirius, Lepos, Argo, Pistris, Eridanus, Piscis Notius, Thuribulum, Centaurus cum Corona, Hydra, Canicula, Planetae, Sphaerue omnes, Quattuor anni tempora, Sol, Luna(V), 48—44 Bilder" (G. Thiele. Antike Himmelsbilder. Berlin, 1898. P. 82-83. https://archive.org/details/bub_gb_59wsAAAAYAAJ/page/n89; https://archive.org/stream/bub_gb_59wsAAAAYAAJ/bub_gb_59wsAAAAYAAJ_djvu.txt).